Auto polieren und wachsen: Anleitung und Tipps

Inhalt:

  1. Was brauche ich für eine gründliche Autopolitur?
  2. Autopolitur und Wachs – die Unterschiede auf einen Blick
  3. Die Wahl der besten Autopolitur
  4. Mit guter Vorbereitung zu Top-Resultaten
  5. Auto richtig polieren per Hand
  6. Auto richtig polieren mit Poliermaschine
  7. Abschließende Versiegelung mit Wachs
  8. Die wichtigsten Fragen zum Auto polieren

Eine auf Hochglanz polierte Lackschicht zieht nicht nur Blicke auf sich, sie trägt auch zur Werterhaltung Ihres Autos bei. Außerdem schützt eine Versiegelung in Form von Wachs die Oberfläche besser vor Umwelteinflüssen. In unserer Anleitung erfahren Sie, wie Sie Ihrem Auto auf einfache und nachhaltige Weise zu neuem Glanz verhelfen.

Was brauche ich für eine gründliche Autopolitur?

Der Vorgang selbst ist, je nach Erfahrung und Werkzeug, in der Regel innerhalb weniger Stunden erledigt. Wichtig ist, dass Sie sich bereits im Vorfeld das notwendige Werkzeug sowie Politur und Wachs bzw. entsprechende Kombiprodukte zurecht legen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – verglichen mit der oberflächlichen Wachspflege in Waschanlagen.

Eine nicht fachgerechte Politur kann schnell Schäden am Autolack verursachen. Kratzer, Verfärbungen oder Trübheit sind das Resultat. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diverse Anfängerfehler vermeiden und lassen Sie im Vorher-Nachher-Vergleich staunen.

Damit Sie optimale Ergebnisse erhalten, ist es ratsam, folgende Utensilien bereit zu legen, sodass Sie den Poliervorgang nicht unnötig unterbrechen müssen:

  • Politur
  • Schleifpolierpaste (bei Kratzern)
  • Wachs
  • Lackknete und Teerentferner
  • Trockentücher
  • Mikrofasertücher
  • Polierwatte
  • Autopoliermaschine mit Schleifpads

Hinweis:

Matt-Lacke sollten keinesfalls poliert werden, da die polierten Flächen ansonsten glänzen würden. Eine Reinigung ist jedoch problemlos per Handwäsche möglich.

Autopolitur und Wachs – die Unterschiede auf einen Blick

Grundsätzlich ist es durchaus sinnvoll beide Produkte beim Aufbereiten des Lacks zu verarbeiten. Politur beinhaltet chemische Erzeugnisse aus Rohöl, welche in Kombination mit Schleifpartikeln abrasiv, sprich abtragend, wirken. Beim Poliervorgang wird die oberste Lackschicht (Klarlack) angeschliffen, sodass eine einheitliche, glatte Fläche entsteht. Das sorgt für Lichtreflexionen und spiegelnden Glanz. Als Nebeneffekt verschwinden durch die Abtragung ebenfalls kleinere Kratzer. Sind größere Schrammen zu überdecken, gibt es dafür Polituren mit gröberen Partikeln. Da hier größere Mengen abgetragen werden, können natürlich auch viel schneller nachhaltige Schäden entstehen – vor allem im Umgang mit einer Poliermaschine. Durchdringt der Kratzer die Klarlackschicht, kann dieser nicht mehr durch Polieren entfernt werden. Als Faustregel kann man hier folgendes festhalten: Wenn Sie mit dem Fingernagel quer über den Kratzer streichen und dabei hängen bleiben, ist dieser bereits zu tief, und kann nicht mehr poliert werden.

Wachs hingegen eignet sich hervorragend für die Konservierung von poliertem Autolack. Durch seine wasserabweisende Wirkung, oftmals auch Lotuseffekt genannt, schützt es die Karosserie vor Umwelteinflüssen. Da Autowachs Temperaturen von bis zu 80 Grad Celsius standhält, stellt selbst die pralle Sonne keine Gefahr mehr für die Lackschicht dar. Außerdem bietet ein gewachstes Auto den Vorteil, dass sich Verschmutzungen besser lösen.

Für lang anhaltende Ergebnisse ist es ratsam, dass Sie den Autolack nach erfolgter Politur mit Wachs versiegeln. Ansonsten könnte Schmutz umso fester haften und der Glanzeffekt wäre nur von kurzer Dauer. Es gibt mittlerweile auch komplexere Kombiprodukte, die beide Vorgänge vereinen. Diese sind unter dem Namen Wachspolitur bzw. Finish Politur bekannt. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da die Qualität der Produkte unterschiedlich ausfällt.

Die Wahl der besten Autopolitur

Welche Autopolitur die geeignetste für Ihr Auto ist, lässt sich nicht pauschal mit einem einzigen Produkt beantworten. Wichtig ist vor allem die Körnung, welche die Größe der gelösten Schleifpartikel (bzw. die Feinmaschigkeit des Siebs) gemessen in Korn (Grain) angibt. Diese reicht bei handelsüblichen Mitteln von 1.000 bis 3.500 – wobei niedrigere Werte gröber, höhere Werte feiner bedeuten. Hersteller machen oftmals von Farbschemata oder Bezeichnungen wie „Schleifpolitur“ (für gröbere Polituren) und „Finish Politur“ (für feinere Polituren) Gebrauch. Für optimale, glänzende Ergebnisse nutzen Sie am besten verschiedene Körnungen. Beginnen Sie bei niedrigen Zahlen und verwenden Sie anschließend feinere Polituren.

Da es für viele Anwendungen die passende Politur gibt, sollten Sie bereits im Vorfeld festlegen, wie Sie den Lack aufbereiten möchten.

Sehr kleine Kratzer aufbereiten

Kleineren Beschädigungen des Autolacks rücken Sie am besten mit Körnungszahlen zwischen 2.000 und 2.500 zu Leibe. Produkte mit dieser Körnung liefern eine mittlere Abrasivität und lassen sich nicht nur mit Autopoliermaschinen, sondern auch händisch mühelos mit einem Mikrofasertuch auftragen.

Etwas größere Kratzer entfernen

Bei größeren Beschädigungen ist Schleifpolitur mit einer gröberen Körnung von etwa 500 bis 1.000 das Mittel der Wahl. Mit Polituren dieser Stärke tragen Sie im Handumdrehen die obere Lackschicht großflächig ab, selbst wenn Sie per Hand polieren. Besonders bei stark verwitterten oder stumpfen Oberflächen liefert diese Methode schnell sichtbare Ergebnisse. Die Verwendung eines Schleifpads oder einer Schleifscheibe sollte hier einem Mikrofasertuch vorgezogen werden.

Durchdringen die Kratzer die oberste Lackschicht (Klarlack), reicht eine Politur nicht mehr aus. In diesem Fall ist es notwendig, dass Sie eine Fachwerkstatt aufsuchen. Wenn Ihnen ein optimales Ergebnis nicht so wichtig ist, z.B. bei älteren Autos, können Sie auch ein Lackreparatur-Set oder einen Lackstift in der Farbe Ihres PKWs verwenden. Die Farben sind in der Regel genormt, sodass Sie sich an den im Typenschein oder in der Bedienungsanleitung enthaltenen Farbcodes (dreistellige Ziffernfolge) orientieren können.

Abschließendes Finish

Hier wurde eine Fläche am Autolack in zwei Teile unterteilt. Auf der linken – noch nicht mit Finish-Politur verarbeiteten Fläche erkennt man einige Mikrokratzer und Schlieren, die durch die vorherigen Poliertätigkeiten entstanden sind. Die fertig polierte Seite hingegen weist einen Tiefenglanz mit sauberen Reflexionen auf.

Bei sogenannten Finish-Produkten geht es in erster Linie darum, beim Polieren entstandene Mikrokratzer, Schlieren, Schatten oder Hologramme zu beseitigen. Außerdem entsteht bei dessen Anwendung ein erkennbarer Tiefenglanz mit sauberen Reflexionen. Diese Produkte tragen Sie per Hand mit einem Polierpad oder mit der Poliermaschine auf.

Sollten Sie sich nicht sicher sein, welche Produkte für Ihr Auto geeignet sind, ziehen Sie einen Fachmann zu Rate. Verkäufer der entsprechenden Produkte beraten Sie individuell. Lack verzeiht bekanntlich keine Fehler.

Mit guter Vorbereitung zu Top-Resultaten

Bevor Sie mit der eigentlichen Prozedur beginnen, sollte Ihr Fahrzeug absolut sauber und staubfrei sein. Bereits kleinste Partikel können beim Polieren berühmt-berüchtigte Swirls (feine, kreisförmige Kratzer) hinterlassen. Stellen Sie Ihr Auto in den Schatten, um den Lack abkühlen zu lassen und zu verhindern, dass Haarrisse durch zu kaltes Wasser entstehen. Die ideale Temperatur, um einen PKW zu polieren, liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Unterziehen Sie die Karosserie im nächsten Schritt einer gründlichen Reinigung, zum Beispiel an einer SB-Waschanlage. Mit dem Hochdruckreiniger beseitigen Sie erst den gröbsten Schmutz, darauf folgt die Schaumdüse bzw. Bürste. Bereits nach wenigen Minuten spülen Sie das Shampoo mit klarem Wasser ab. Prüfen Sie abschließend nochmals, ob wirklich alle Schmutzablagerungen beseitigt wurden. Bei hartnäckigen Rückständen können Sie zusätzlich Lackknete verwenden. Diese muss mit Gleitmittel und in geraden Bahnen verarbeitet werden. Teer und Flugrost lösen Sie mit dafür vorgesehenen Entfernern. Bedenken Sie, dass die folgende Vorgehensweise nur bei Glanz-Lackierungen zutrifft.

Erfahren Sie mehr zum Thema Autoaufbereitung und geben Sie Ihrem Wagen einen optischen Frischekick.

Auto richtig polieren per Hand

Der einfachste Weg, Ihr Fahrzeug wieder auf Hochglanz zu bringen, ist die Politur per Hand. Sollten Sie die Prozedur nicht regelmäßig durchführen, ist es auch nicht unbedingt notwendig, eine vergleichsweise teure Autopoliermaschine anzuschaffen.

 

Tipps für eine gelungene Politur

  • Stellen Sie sicher, dass der Autolack sauber und trocken ist, bevor Sie sich an die Arbeit machen.
  • Verwenden Sie gegebenenfalls zum Abtrocknen spezielle (Mikrofaser-) Trockentücher. Achten Sie darauf, dass diese trocken und staubfrei sind und keine scharfen Kanten oder Etiketten besitzen, welche den Lack beschädigen könnten.
  • Verzichten Sie auf Hausmittel wie Schwämme oder ausrangierte Stoffreste.
  • Arbeiten Sie sich am besten von Bauteil zu Bauteil vor bzw. nach und nach in einzelnen, tellergroßen Bereichen.
  • Achten Sie bei kleineren Teilflächen oder Kanten darauf, nicht zu viel Druck auf die empfindliche Oberfläche auszuüben.
  • Kleben Sie Kunststoffteile und Dichtungen bereits im Vorfeld ab, da diese durch die Politur angegriffen werden.
  • Sollten Sie ein schwarzes Auto polieren, ist es ratsam, eine Anti-Hologramm-Politur zu verwenden. Bei dunklen Flächen entstehen mit konventioneller Politur schnell sogenannte Hologramme.

 

Und jetzt: Ran an den Autolack!

Beginnen Sie den Poliervorgang am Dach Ihres PKWs. Tragen Sie, je nach Packungsanleitung, etwas Politur auf das Tuch oder Polierpad auf und verteilen Sie es auf der zu bearbeitenden Oberfläche. Geben Sie die Paste nicht direkt auf den Lack. Massieren Sie die Politur anschließend in kreisförmigen Bewegungen unter leichtem Druck ein. Weniger ist hier oftmals mehr. Sobald die Konsistenz milchig wird oder bröselt, ist die Prozedur an dieser Stelle beendet. Entfernen Sie außerdem konsequent überschüssige Politurreste mit dem Mikrofasertuch.

Sollten im Anschluss noch matte Stellen zu erkennen sein, ist es möglich, diese mit Schleifpolierpaste nachzubearbeiten. In dieser Art Politur befinden sich gröbere Partikel, sodass bei der Anwendung selbst stark verwitterte Lacke oder tiefe Kratzer aufbereitet werden. Diese sollte jedoch mit deutlich größerer Vorsicht einmassiert werden.

Auto richtig polieren mit Poliermaschine

Ein junger Mann der Mundschutz und Handschuhe trägt poliert die rechte Seite der Motorhaube eines dunklen Autos. Dafür verwendet er eine Autopoliermaschine mit einem weichen Polierpad.

Verglichen mit der händischen Variante, sparen Sie mit einer Autopoliermaschine Zeit und Kraft. Durch die hohe Rotation des Schwamms oder Polierpads können jedoch schnell Fehler passieren – zum Beispiel bei zu hoher Druckeinwirkung oder unebener Auflage – weshalb diese Methode nur bedingt für Anfänger geeignet ist.

Dennoch hat eine Maschinenpolitur auch Vorteile. Sie erreichen damit ein homogeneres Bild und optisch meist etwas ansprechendere Ergebnisse als beim manuellen Vorgang. Mit den passenden Werkzeugen und einer großen Portion Fingerspitzengefühl steht einer maschinellen Politur daher nichts im Weg.

Die Wahl der richtigen Arbeitsmittel

Bei der Wahl der Poliermaschine sollten Sie, vor allem bei wenig Erfahrung, auf eine Exzenterpoliermaschine setzen. Diese poliert in elliptischen Bewegungsmustern und richtet bei falscher Anwendung weniger Schäden an. Rotationspoliermaschinen eignen sich für Profis und sind leistungsfähiger, was die Abtragsrate betrifft. Informieren Sie sich in jedem Fall bereits vor dem Kauf über passende Geräte. Die Preise hierfür liegen etwa zwischen 100 und 300 Euro.

Zusätzlich benötigen Sie mehrere Schleif- bzw. Polierpads – im Regelfall zwischen 5 und 8 Stück pro Durchgang. Achten Sie darauf, dass die Maße mit denen des Rotationstellers der Maschine übereinstimmen bzw. sie um wenige Millimeter überragen. Winkelschleifer drehen viel zu schnell und Akkuschrauber können nicht eben über die Oberfläche geführt werden. Beide sind für diese Aufgabe daher ungeeignet.

Beim Kauf der Politur ist darauf zu achten, dass diese poliermaschinentauglich ist. Die darin gelösten Schleifpartikel sind wesentlich kleiner als bei Handpolituren. Ist die Paste zu grobkörnig, entstehen schnell unschöne Spuren am Lack.

Vorgehensweise bei maschineller Politur

Nun geht es ans Eingemachte. Im Sinne des Arbeitsschutzes sollten Schutzbrille und Mundschutz nicht fehlen, ebenso gute Handschuhe. Installieren Sie für ebene Flächen einen harten Rotationsteller am Gerät, für Kanten und Rundungen einen weichen. Montieren Sie im Anschluss möglichst zentriert die Polierscheibe. Tragen Sie einige Kleckser Politur auf die Scheibe auf (nicht auf den Autolack selbst) und beginnen Sie mit einer möglichst niedrigen Drehzahl (etwa 600 bis 1.000 Umdrehungen pro Minute). Je nach Politur kann diese sukzessiv gesteigert werden. Lesen Sie hierfür die Hinweise des Herstellers. Für einen ruhigeren Lauf und weniger Reibungswärme, besprühen Sie die Polierpads mit etwas sauberem Wasser.

Das Kabel über die Schulter gelegt, stört dieses auch nicht beim Polieren. Bewegen Sie das Gerät nun mit leichtem Druck erst vertikal, dann horizontal in versetzten Linien über den Lack. Beginnen Sie am Dach und arbeiten Sie sich in tellergroßen Bereichen nach unten vor. Ein Ergebnis sollte bereits nach einigen Sekunden sichtbar sein. Rückstände entfernen Sie möglichst schnell mit dem Mikrofasertuch. Meiden Sie unbedingt, scharfe Kanten und Details mit der Maschine zu polieren. Hier ist Handarbeit die wesentlich sicherere Variante. Bei Kunststoffanbauteilen sollten Sie außerdem den Druck weitgehend verringern. Reibungswärme kann aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit dieser Bauteile nur schlecht abfließen, sodass der Lack sich schneller erhitzt und Blasen entstehen.

Abschließende Versiegelung mit Wachs

Zu guter Letzt behandeln Sie die polierten Oberflächen mit Isopropanol-Reiniger, sodass gelöste Schwebstoffe entfernt werden und im Anschluss die Wachsschicht besser Halt findet. Um die Ergebnisse der Politur für einige Monate zu konservieren, ist eine Versiegelung notwendig. Dadurch behält Ihr Wagen den neu gewonnenen Glanz und ist zudem besser gegen Umwelteinflüsse gewappnet.

Die Frage nach dem richtigen Wachs

Für zufriedenstellende Ergebnisse sollten Sie zu hochwertigeren Produkten greifen und Abstand von Sprühwachsen nehmen. Mit Hartwachsen, zum Beispiel auf Carnauba-Basis, erzielen Sie nicht nur eine wesentlich längere Haltbarkeit der Konservierung, es ist zudem ergiebiger. Außerdem bieten Premium-Produkte meist den Vorteil, dass keine qualitativ minderwertigen Paraffinwachse sowie gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe verwendet werden. Letztere lassen sich bereits am stechenden Geruch erkennen.

Bei Autowachsen wird in erster Linie zwischen rein natürlichen, hybrid- oder synthetisch hergestellten Wachsen unterschieden. Natürliche Carnauba-Wachse halten Temperaturen von bis zu 80 Grad Celsius Stand, sodass die Wachsschicht nach der Behandlung in der Sonne aushärten kann. Die enthaltenen Öle verdunsten in diesem Fall schneller. Künstlich hergestellte Wachse sind kostengünstiger und widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen, glänzen aber weniger und sorgen für unschöne Schlieren bei falscher Anwendung.

Auf der Zielgeraden: Das Wachs-Finish

Auf der silbernen Lackoberfläche erkennt man das sogenannte Beading sehr gut. Das Wasser wurde durch das Wachs zur Tröpfchenbildung animiert und läuft nun einfacher ab ohne Spuren zu hinterlassen.

Wachs wird entweder mit dem meist beiliegenden Applikatorschwamm oder mit einem hochwertigen Mikrofasertuch aufgetragen und in kreisenden Bewegungen einmassiert. Achten Sie auf Nähte und Etiketten, diese könnten nämlich erneut Kratzer verursachen. Tragen Sie das Produkt nur dünn auf – weniger ist in diesem Fall mehr. Nach 5 bis 10 Minuten Einwirkzeit polieren Sie mit einem weiteren sauberen Mikrofasertuch alle Oberflächen und entfernen die überschüssige Menge. Der Autolack sollte auftreffendes Wasser nun zur Tropfenbildung animieren, auch Beading genannt. Das lässt sich am besten mit einem Gartenschlauch oder einer Gießkanne testen. Flüssigkeiten laufen nun besser ab und hinterlassen keine nassen Flächen. Der Lack ist nun wieder – je nach gewähltem Wachs – zwischen drei und neun Monate geschützt.

Die wichtigsten Fragen zum Auto polieren

Die Kosten für Politur und Wachs sind unterschiedlich – je nach verwendetem Produkt – in der Regel sind die Preise jedoch überschaubar. Beides zusammen erhalten Sie bereits für unter 50 Euro. Jedoch können notwendige Arbeitsmittel wie Poliermaschine, Polierscheiben oder Polituren in unterschiedlichen Körnungen mit Mehrkosten zu Buche schlagen. Die Preise für eine KFZ-Politur beim Profi beginnen bei rund 200 Euro, wobei notwendige Reinigungsarbeiten oder Zusatzpakete gesondert berechnet werden. In vielen Fällen ist eine Profi-Autopolitur eine sinnvolle Investition, vor allem, wenn kein geeigneter Parkplatz zur Verfügung steht oder das Wetter nicht mitspielt.

Wenn Sie eine Exzenter- oder Rotationspoliermaschine verwenden, sollten Sie einige Tipps im Hinterkopf behalten:

  • Verwenden Sie niemals Handpolitur, da diese durch die schnelle Rotation des Schleifpads erhitzt wird und dabei Schäden verursacht. Meist sind Polituren für den maschinellen Einsatz dünnflüssiger und beinhalten feinkörnigere Additive.
  • Unterschätzen Sie außerdem die Anpresskraft nicht, mit der Sie arbeiten. Zu hoher Druck kann nicht nur Kratzer entfernen, sondern bis in tiefere Lackschichten vordringen.
  • Bewegen Sie das Gerät regelmäßig und eben aufliegend über die Oberfläche, um einheitliche Ergebnisse zu erhalten.

Das Aufpolieren des Autolacks ist vor allem dann sinnvoll, wenn dieser bereits Glanz verloren hat und stumpf wirkt. Bedenken Sie jedoch, dass eine Lackschicht nicht unendlich oft poliert werden kann. Bei jedem Vorgang werden einige Mikrometer des Klarlacks abgetragen, mit Poliermaschinen noch mehr. Die Häufigkeit der Poliervorgänge sollte sich daher auf maximal ein bis zwei Mal pro Jahr beschränken.

Neuwagen können ebenso bereits wenige Wochen nach dem Kauf poliert werden, was aufgrund der oft mehrmaligen Waschstraßenbesuche während der Produktion durchaus sinnvoll sein kann.

Zwischendurch reicht eine gründliche Autoaufbereitung und Reinigung oft aus.

Wenn Sie den Lack Ihres Fahrzeugs aufbereiten wollen, haben Sie bei der unüberschaubaren Auswahl verschiedener Produkte die Qual der Wahl. Sogenannte All-in-one Produkte sind einfach in der Verarbeitung, bieten jedoch nicht immer optimale Ergebnisse. Wesentlich sinnvoller scheint hier, Politur und Wachs separat zu erwerben und aufzutragen. Der Preis spielt hier nicht immer eine ausschlaggebende Rolle, sodass Sie sich mehr an unabhängigen Produkttests orientieren sollten. Besprechen Sie Ihre Pläne im Zweifelsfall mit einem Fachmann in einer Autowerkstatt.